Besuch der Gedenkstätte Hadamar

Text: Sara Nasirov und Nils Cordes, Klasse 9a

Im Rahmen des Demokratietages am 19. Mai besuchten die Klassen 9a und 9b die Gedenkstätte Hadamar.

Hadamar war zur Zeit des Nationalsozialismus eine Tötungsanstalt für Menschen mit Behinderungen und (psychischen) Erkrankungen. Ihr Leben galt in den Augen der Nationalsozialisten als unwert! Zwischen 1941 und 1945 wurden hier etwa 15000 Menschen ermordet, zunächst in der Gaskammer der Anstalt (Aktion T4), später durch die absichtliche Überdosierung von Medikamenten oder das gezielte Verhungern lassen durch Ärzte und Pflegepersonal. Diese Morde wurden durch die Bezeichnung „Euthanasie“ verschleiert, was übersetzt „guter Tod“ bedeutet.

Unser Besuch begann mit einer kleinen Einführung zur Geschichte Hadamars. Im Anschluss fand der geführte Rundgang durch die ehemalige Klinik statt. Wir standen in der original wieder aufgebauten Garage, in der die Menschen damals mit den grauen Bussen ankamen. Dann begaben wir uns in den Keller der Klinik, wo sich die Gaskammer und der Sektionsraum befinden (einigen Ermordeten wurden hier die Gehirne zu Forschungszwecken entnommen) sowie die Überreste von dem Ofen, in dem die in der Gaskammer Ermordeten verbrannt wurden. Während unser Referent erzählte, war es mucksmäuschenstill…

Nach einer Pause wurden wir in Gruppen eingeteilt, um uns intensiver mit den Biografien der Menschen zu befassen, die in die Klinik eingewiesen worden waren. Jede Gruppe beschäftigte sich mit einem anderen Schicksal und präsentierte später ihre Ergebnisse. ​
Schließlich besuchten wir noch die Gedenklandschaft, die auf dem ehemaligen Gelände der Massengräber errichtet wurde.

In der Feedback-Runde waren wir (die 9a) uns alle darin einig, dass dieser Gedenkstättenbesuch sehr interessant war, dass es aber auch sehr beklemmend war, die Örtlichkeiten mit eigenen Augen zu sehen, an denen diese grausamen, unmenschlichenVerbrechen stattgefunden haben.

Abschließend noch einige Auszüge aus unserer schriftlichen Auswertung:

„Die Führung war sehr interessant und informativ Es war beängstigend zu sehen, zu welchen Dingen Menschen fähig sein können.“ (Nele)

„Ich fand die Schicksale der Opfer sehr bewegend. Es ist schockierend, zu was Menschen fähig sind.“ (Sema)

„Ich fand den Besuch gut, weil mich das Thema sehr interessiert… Ich finde es sehr traurig, wie die Menschen hier gestorben sind.“ (Joklin)

„Es war spannend zu sehen, was früher hier war, aber es ist auch ziemlich traurig, was hier passiert ist.“ (Tim H.)

„Je mehr man über die einzelnen Menschen erfahren hat, desto bedrückender war es. Wenn man nichts über die Leute weiß, ist es als Außenstehender vielleicht einfacher, ihren Tod hinzunehmen.“ (Lina)

„Es war ein bedrückendes Gefühl, als wir in den Kammern im Keller waren. Ansonsten war es sehr interessant, aber auch schockierend, was hier alles passiert ist.“ (Annika)

„Ich fand gut, dass wir alles sehen konnten und uns erklärt wurde, was wann und wo passiert ist.“ (Nils)

„Sehr interessant und sehr informativ…“ (Benneth)

„Ich fand unseren Guide sehr sympathisch. Er hat spannend erzählt und war so emotional…“ (Maxi)