Wahlpflichtfachgruppe Naturwissenschaften und Ökologie entdeckt Bodenschatz!

von Christian Wittkowsky, 02.02.2016, 21:30 Uhr

Im vergangenen ersten Schulhalbjahr beschäftigte sich der Wahlpflichtfachkurs Naturwissenschaften und Ökologie der 7. Klasse mit dem Thema Boden. Die Schülerinnen und Schüler stellten in Experimenten die Entstehung des Bodens nach und ermittelten die Bedeutung verschiedener Verwitterungsarten. Sie untersuchten Bodeneigenschaften und stellten verschiedene Bodentypen gegenüber. Bodengefährdung und Bodenschutz, Gesetzmäßigkeiten guter Landwirtschaft und Bodenlebewesen waren Inhalte des Unterrichts.

Zum Abschluss der Unterrichtseinheit wurde ein ganz besonderer Bodenschatz unserer Heimat entdeckt, der das Neuwieder Becken bekannt machte und zu industriellem Wohlstand führte: Bims. Der Vulkanismus der Osteifel brachte zahlreiche vulkanische Gesteine hervor. Bims wurde besonders in der Nachkriegzeit zur Herstellung von Leichtbetonsteinen verwendet.
Am Wahlpflichtfachtag wurde passend dazu das Deutsche Bimsmuseum in Kaltenengers besucht. In einem ehemaligen Bimsbetrieb wird die rund 150-jährige Geschichte der Bimssteinproduktion dargestellt. Spannend waren die Besichtigung originaler Maschinen, historischen Bildern und die Erzählungen von Herrn Zimmer, der uns über das Gelände führte. Die Förderung des Bimses sowie die Produktentwicklung vom Vierzollstein bis zum Wärmedämmstein wurden dargestellt. Wir besichtigten die Original-Maschinen von damals und bekamen die Klopftische, Handschlagmaschinen, einen Förderschacht, alte Waagen, Kessel und eine moderne Ringanlage teilweise sogar in Aktion zu sehen. Jeder durfte in einem alten Weserhütte-Seilbagger und einer Raupe Maschinenführer spielen. Dass jeder von uns auch heute mit Bims zu tun hat, weiß nun der ganze NuÖ-Kurs. Ob als Schleifmittel in der Industrie, der Zahnpasta, für Holz oder in Polituren, im Reinigungsmittel von Handwaschpaste oder zur Fußpflege. Auch der „stone-washed“-Effekt unserer Jeanshosen ist, wie die englische Bezeichnung schon aussagt, ohne Bims nicht möglich.
Höhepunkt der Besichtigung war das „Steinebacken“ aus Bims, Wasser und Zement nach althergebrachter Methode am Klopftisch. Bis zu 700 Stück schaffte ein guter Arbeiter in Handarbeit vor der Mechanisierung im 20. Jahrhundert. Eine ganz schöne Leistung, wie die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am eigenen Leib erfahren hatten. Allerdings waren damals die Steine nicht so schön verziert, wie unsere… aber seht selbst.
Wir sagen dem Bimsmuseum „Dankeschön“ und erfreuen uns an den Bildern vom WPF Tag.

Text und Bilder: Herr Pulch – Herzlichen Dank!