Selbstbewusstsein alleine reicht nicht immer

von Christian Wittkowsky, 20.05.2017, 14:29 Uhr

Wie vermittelt man bei einem Streit? Wie wird eine Klassengemeinschaft zu einem echten Team und welche Rechte haben Schüler und Lehrer eigentlich? Was strahle ich durch meine Körpersprache nonverbal aus?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Klassensprechertrainings, das von der Schülervertretung der IGS sowie der Fachstelle Partizipation des Kinder- und Jugendbüros organisiert wurde und am Freitag, dem 12. Mai, im Big House stattfand. Von der IGS boten die Lehrer und Lehrerinnen Simone Walkenbach, Iris Lejeune, Susanne Ambrosius und Michael Weber Workshops an. Eine der wichtigsten Erkenntnisse des Vormittags lautete dabei: Nicht jedes scheinbar selbstbewusst wirkende Auftreten wirkt auf den Gegenüber am überzeugendsten.

Fünf Stunden lang konnten die Schüler diese und andere Ergebnisse inspizieren und Eindrücke sammeln.

„Es war eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag. Schön war es, auch einmal mit Schülern anderer Schulen zusammen zu arbeiten und sich auszutauschen. Man sieht neue Gesichter und bekommt neue Ideen“, resümieren Michael Stein und Lukas Persy, die für die Klasse 6a an diesem Training teilnahmen. Etwas Besonderes war es, dass Lehrer und Schüler an diesem Freitag als echtes Team zusammen arbeiten konnten und es nicht nur um die reine Wissensvermittlung ging. „So lernen sich auch Lehrer und Schüler näher kennen“, bilanzierten alle Teilnehmer. Die Gruppe von GL-und Musiklehrerin Susanne Ambrosius beispielsweise baute zusammen einen Turm aus Holz und lernte dabei, „sich auf den anderen zu verlassen“, wie Schüler und Lehrerin berichten.

Michael Weber, Vertrauenslehrer an der IGS, leitete einen Worksphop zur nonverbalen Kommunikation. Dabei demonstrierte der Sportlehrer seinen Schülern verschiedene Haltungen und Mimiken, an Hand derer die Schüler auf das Selbstbewusstsein und die Ausstrahlung der Person schließen sollten. Die dabei durchaus überraschende Erkenntnis: Gerade einige Mädchen gaben an, dass der eher etwas schüchtern wirkende Junge auf sie einen durchaus positiveren Eindruck mache als der breitbeinig und viel Selbstvertrauen demonstrierende Junge. Die daraus resultierende Konsequenz wiederum ist, dass es bei der Zusammenarbeit/dem Teambuilding eben auch darauf ankommt, zusammen zu arbeiten und nicht nur das persönliche Selbstvertrauen zu demonstrieren.

Nach fünf anstrengenden, aber innovativen Stunden bekamen die teilnehmenden Schüler ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme, ehe sie das wohlverdiente Wochenende starten konnten.

Text von Herrn Krist – Herzlichen Dank!