Neuwied gedenkt zum 75. Mal der Reichspogromnacht

von Christian Wittkowsky, 12.11.2013, 17:05 Uhr

In der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 wurden Juden im gesamten Deutschen Reich vom nationalsozialistischen Regime aus ihren Häusern getrieben. Synagogen, Geschäfte, Häuser und alles, was Juden besaßen, wurden damals von den Nazis verbrannt und zerstört. 400 Juden mussten in dieser Nacht sterben.

An diese Katastrophe erinnerte sich Neuwied dieses Jahr zum 75. Mal. Denn auch hier wurden die jüdischen Bürger ausgeraubt, misshandelt und in die Konzentrationslager nach Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen gebracht.
Am Jüdischen Mahnmal trafen sich 75 Jahre nach der Kristallnacht 200 Menschen. Darunter waren Schüler des Rhein-Wied-Gymnasiums, der Ludwig-Erhard-Schule und der IGS Neuwied. Auch Oberbürgermeister Niklaus Roth, Pfarrer Werner Zupp, Landrat Rainer Kaul und der Kantor der jüdischen Gemeinde, Dr. Jürgen Ries, gedachten daran.
Es wurden Textstellen, Zitate aus Büchern von damaligen Zeitzeugen und Gebete verlesen. Wie jedes Jahr wurden die Namen der Opfer genannt. Die Schüler und Schülerinnen der LES wirkten mit, indem sie bewegende Textpassagen vorlasen. Es war eine emotionale Gedenkfeier und wie Oberbürgermeister Roth bemerkte, werden es jedes Jahr mehr Menschen, die daran teilnehmen.
Hoffen wir, dass es noch mehr werden, denn es sollte nie vergessen werden, was 1938 in unserer Stadt geschah.

Schülerbericht von Rudin-Maria Zerfas und Michelle Potthast – Vielen Dank dafür!