VRona – Puppentheater meets Digital Arts
von Jessica Cramer
Ist Shakespeares „Romeo und Julia“ eine Tragödie oder ein romantisches Stück? Mit diesem Grundkonflikt begann die besondere Aufführung von „VRona“, die der Grundkurs Darstellendes Spiel der MSS 12 im Theater Koblenz besucht hat.
Das Projekt „VRona. Ein Romeo-und-Julia-Setting“ hat das Theater Koblenz mit Studierenden der Computervisualistik am Institut für Kunstwissenschaft der Universität Koblenz entwickelt. Dabei sitzen die Zuschauenden mit ihren VR-Brillen auf bequemen Plastiksesseln und können mit ihren Controllern am Theaterstück teilnehmen. Sie schweben durch eine Kulisse, die mit historischen Mauern, gepflasterten Plätzen und Pflanzen so realistisch aussieht wie in einem Computerspiel. Plötzlich steht man direkt neben den großen digitalen Gliederpuppen, die von den Puppenspielerinnen des Theater Koblenz scheinbar mühelos bewegt werden. Wenige Fingerbewegungen genügen, um sich ganz nah an die Liebenden heranzupirschen. Oder um sich in den hintersten Winkel der Gruft zu verkriechen. Man ist Zuschauer und Mitspieler zugleich und hat so die Möglichkeit, die Handlungdes Stückes zu verändern.
Die Schüler:innen des DS-Grundkurses entschieden sichmehrheitlich gegen das klassische Ende des Stückes und verhalfen Romeo und Julia tatkräftig zu ihrem Happy End. Sie haben aus der klassischen Tragödie ein romantisches Stück geschaffen und so den eingangs aufgestellten Konflikt auf ihre Weise gelöst.
Am Ende der spannenden Reise in eine mögliche Zukunft von Theater und Kommunikation kehrten die Schüler:innen mit vielen neuen Eindrücken und Gestaltungsideen für das eigene Spiel zurück.