Alkohölle regte zum Nachdenken über Alkoholkonsum an

von Christian Wittkowsky, 01.07.2017, 13:30 Uhr

Das Feierabendbier, die Druckbetankung beim Festival, der Absturz beim Burschenfest, mehrere Liter Bier beim Oktoberfest – der Konsum von Alkohol ist in Deutschland Teil der Kultur. Es gehört zur gepflegten Lebensart, dass bei jeder Feier Alkohol angeboten und auch getrunken wird.

Was aber passiert, wenn der Alkoholkonsum außer Kontrolle gerät? Aber was heißt das eigentlich?

Laut der allgemeinen Auslegung des Begriffs liegt Alkoholmissbrauch vor, wenn die betreffende Person sich oder ihrer Umwelt durch überhöhten Alkoholkonsum Schaden zufügt, also das Trinken bis zum Rausch grenzt zumindest an Alkoholmisbrauch, ebenso der starke Konsum von Alkohol in unangemessen Situationen.

Das Theaterspiel Wissen hat es sich mit Stück Alkohölle zur Aufgabe gemacht, eben genau auf diese Fragen aufmerksam zu machen. Ist das Trinken von Alkopops morgens um 10 in Ordnung? Ist beim Musikfestival ein ordentlicher Rausch nicht selbstverständlich?

Im Theaterstück zeigte Lena, gespielt von Fritzi Eichhorn genau diese Verhaltensweisen: Völlig selbstverständlich geht sie feiern und trinkt auf Festivals bis zum Vollrausch und sie erzählt noch stolz von ihren Alkoholeskapaden. Doch das Schicksal ihres eigenen Vaters ist für sie ein Tabuthema. Sie hat ihre vorgefertigte Meinung, nämlich dass ihr Vater in einem schlimmen Unfall unverschuldet zu Tode kam. Die Wahrheit aber ist , dass der Alkohol täglicher Begleiter ihres Vaters war und dass er seinen tödlichen Unfall mit 3,5 Promille Alkohol im Blut selbst verschuldet hat. Als Lena dies von ihrer Tante erfährt, setzt ein Nachdenken über ihren eigenen Konsum ein.

Dem Theaterspiel Wissen brachte es fertig, nicht mit erhobenem Zeigfinger vor den Gefahren des Alkohols zu warnen. Dem Stück gelang es auf manchmal schrille Weise, das eigene Trinkverhalten zu überdenken und maßvoll mit dem Thema Alkohol umzugehen.

Vielen Dank an die Sponsoren und Unterstützer: Die Abteilung für Jugendschutz des städt. Kinder- und Jugendbüros, die Barmer Ersatzkasse, die VR Bank Neuwied-Linz und unsere Schulsozialarbeit.