Stolpern kann auch mal wichtig sein
von Harald Lutz, 15.12.2019, 20:33 Uhr
Seit mehr als 15 Jahren finden wir in vielen Neuwieder Straßen sog. ‚Stolpersteine‘. Das sind kleine quadratische Messingsteine, die im Boden vor vielen Häusern zu finden sind, in denen jüdische Menschen wohnten, die während des Dritten Reiches (Herrschaft der Nationalsozialisten zwischen 1933-1945) verschleppt (deportiert) und oftmals getötet wurden. Wenn bekannt ist, wohin die Personen verschleppt wurden, steht das auch auf dem Stein.
Durch das glänzende Messing fallen diese Steine im Straßenpflaster auf und wenn wir auf den Boden schauen und diese Steine entdecken, stolpern‘ wir in unseren Gedanken über das Schicksal dieser Menschen und denken bestimmt auch darüber nach.
Schüler*innen aus der siebten und neunten Klasse haben im November und Dezember im Innenstadtbereich viele dieser Steine gesäubert, denn nach fast 20 Jahren war deren Messingoberfläche vom Einfluss des Wetters und der vielen Schuhsohlen verblasst und sehr matt geworden.
Jetzt glänzen sie wieder, dank echter Handarbeit unserer Schule und erinnern viele Fußgänger*innen an die schlimmen Schicksale vieler Neuwieder vor ca. 80 Jahren.
In der Eingangshalle werden nach den Ferien einige Inschriften an der Stellwand präsentiert.
Hoffentlich ‚stolpern‘ viele darüber!